DIE SCRUM-METHODE UND DER SPRINT
Kernelement der Scrum-Methode ist der Sprint. Das ist ein über einen Zeitraum von zwei Wochen gesetzter Arbeitseinsatz, an dessen Ende ein konret nutzbarer Ergebnisfortschritt aus Sicht des Anwenders oder Kunden erreicht wird. Alle Projektbeteiligten richten darauf ihren Beitrag aus. Parallel zur Entwicklung kann der Kunde oder Anwender bereits erste Erfahrungen mit dem Zwischenergebnis sammeln. Zeitige Rückmeldungen helfen dann, User Experience (UX) und die Gestaltung des User Interface (UI) zu verbessern.
Scrum ist ein wichtiger Bestandteil agiler Software-Entwickung, hat inzwischen aber auch seine Übertragung in andere Entwicklungsbereiche gefunden. Für Projekte der digitalen Transformation kann die Scrum-Methode sowohl für Prozess- und Organisationsfragen, als auch für die Entwicklung smarter Produkte oder die projektbezogene Programmierung genutzt werden.
ERGEBNIS-ETAPPEN SCHAFFEN DURCHBLICK
Scrum wurde als methodisches Gegenbild zum sogenannten Wasserfall-Modell entwickelt und zählt zu den agilen Arbeitsweisen. Beim Wasserfall wird der Reihe nach ein umfangreiches Lastenheft abgearbeitet, so dass der Anwender oder Kunde über längere Zeit keinen Einblick hat, was aus seinem Auftrag geworden ist. Am Ende der Entwicklungszeit wird er dann mit dem fertigen, meist kaum noch zu korrigierndem Ergebnis konfrontiert. Sollte das Briefing oder Lastenheft gravierende Mängel enthalten und wurden z.B. fundamentale Anforderungen an das Datenmanagement der Anwendung oder die Verschlüsselung nicht präzise formuliert, wäre im schlechtesten Fall eine neue Programmierung notwendig.
Vorteil der Scrum-Methode ist die schrittweise, pragmatische Annäherung an das gewünschte Endergebnis. Der Leistungsempfänger erhält durch die Sprints in kurzen Zeitabständen ein verwertbares Ergebnis, auf dessen Grundlage er besser die weiteren Entwicklungsschritte definieren kann. Fehler im Briefing lassen sich so schneller aufdecken. Komplex erscheindende Anforderungen lassen sich einfacher lösen. Auf Basis der bereits erreichten Stufe, lassen sich die nächsten Arbeitspakete sachgerecht priorisieren. Zudem lernt der Leistungsempfänger die Seite des Leistungserstellenden besser zu verstehen und seine Anforderungen genauer zu formulieren.
„Der Name leitet sich vom englischen Wort für ‚Gedränge‘ beim Rugby ab, dem Moment, wo alle Spieler eng zusammengedrängt stehen. Jeff Sutherland, einer der Wegbereiter von Scrum – gehörte zum Kreis der Autoren des Agilen Manifests. Einige Methoden aus Scrum, wie zum Beispiel das Scrum-Board…, das aus dem Kanban-Board des Lean Managements entstanden ist, oder die daily Scrums (kurze tägliche Besprechungen im Stehen) wurden rasch in andere Anwendungsfelder übernommen.“
Weinreich, S.18
Weinreich, Uwe (2016): Lean Digitization. Digitale Transformation durch agiles Management. Berlin, Heidelberg: Springer Gabler
Sutherland, Jeff (2020): Das Scrum-Praxisbuch. Frankfurt New York : Campus Verlag