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Mobile Apps

MOBILE APPs – SO EINFACH GEHT DAS

Wenn es um Digitalisierung geht, dann laufen die ersten Gedanken Richtung Social Media, Smartphones und die darauf installierten Apps. Wer seine mobile App bei möglichst vielen Usern unterbringt, so die häufige Ansicht, der spiele bei der Digitalisierung ganz vorne mit, sammle Daten ohne Ende und wisse über alle Befindlichkeiten potentieller Kunden und Nutzer bescheid. Aber so ist es nicht wirklich und keinesfalls mit jeder App. Doch was sind mobile Apps genau, wie werden sie programmiert und wem steht diese Technologie zur Verfügung?

Wer sich die Mühe machen will, kann auf einem durchschnittlich ausgestattenen Computer ohne Probleme eine passende Entwicklungsumgebung einrichten oder noch bequemer onlinegestützte Entwicklungsumgebungen nutzen. Die erste App für das Android- oder Apple-Betriebssystem ist dann in vielleicht 3 Minuten fertig zum Upload in den entsprechenden Store und zur weltweiten Verbreitung. So einfach geht das.

WOZU EINE EIGENE APP

Die Nutzung und Verbreitung von Apps, allgemeiner auch mobile Anwendungen genannt, hängt also nicht an primär technischen Fragen. Vielmehr muss zunächst geklärt werden, was für einen Nutzen die mobile App haben soll. Der Nutzen sollte möglichst einfach und direkt sein. Der Bedarf des Users, sich diesen Nutzen zu eigen zu machen, sollte durchaus täglich und am besten unabhängig von Ort und Zeit auftreten können. Das wären ideale Voraussetzungen für eine gute Verbreitung. Wenn es dann noch um einen universellen Nutzen wie Kommunikation, Mobilität, Unterkunft oder Unterhaltung geht, dann steht einer massenhaften Verbreitung der Anwendung nichts mehr im Wege.

Doch auch bescheidenere Anwendungen machen Sinn. Gerade KMU, kleine, mittelständisch geprägte oder familiengeführte Unternehmen, private Institutionen und Vereine finden sich in solchen weltweiten Szenarien selten wieder. Warum sollte ein Heimatverein Mitglieder in den entlegensten Winkeln der Welt werben, warum ein kleines Unternehmen, dem der Heimatmarkt oftmals schon zu groß ist, Exportkontakte aufbauen? Doch, auch dafür kann es Gründe geben, Auswanderer zum Beispiel oder die Verbreitung von Nischenprodukten, die durch Services und Maintenance international verfügbar gemacht werden können.

Sinnvolle Apps, die nicht auf den Massenmarkt zielen, können Funktionen wie ein Schweizer Taschenmesser bieten, der Datenerfassung im Kleinbetrieb dienen, Mitgliederverwaltung erleichtern oder die Kommunikation in einem geschützten Bereich ermöglichen. Apps können auch zur Einbindung Dritter in einen Prozess oder Anwendung genutzt werden. Besonders nützlich werden diese Apps, wenn sie Funktionen des Betriebssystems von Smartphone oder Tablet einbeziehen. Die Rechenleistung der mobilen Geräte ist beachtlich und ermöglicht komplexe Berechnungen, Analysen oder die Bereitstellung von Basisdaten. Funk- und WLAN-Anbindung ermöglichen die sofortige Übertragung von Daten in Echtzeit, ersetzen Berichte, nutzen oder bedienen Schnittstellen zu anderen Systemanwendungen. GPS, Telefon, Foto, Email und Sensorik des mobilenen Geräts können mit wenigen Handgriffen in der Anwendung integriert werden und bereichern die Anwedungsmöglichkeiten vielfältig.

IHRE CHECKLISTE FÜR MOBILE APP-PROJEKTE

Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine mobile App zu entwickeln, sollte sich zunächst mit den technischen Gegebenheiten vertraut machen. Es ist nicht zu empfehlen, sich einfach einen professionellen Dienstleister zu suchen und von einem Missverständnis, Briefingsfehler oder Problem zum nächsten zu stolpern. Vermeiden Sie typische Pitfalls. Legen Sie diese Checkliste Ihrem App-Projekt zugrunde:

  • Android (Google) und IOS (Apple) werden vermutlich als Betriebssystem für die meisten App-Projekte in Frage kommen. Prüfen Sie ob noch andere Entwicklungsumgebungen unterstützt werden sollen oder müssen. Als Alternative kann auch eine Web-basierte Lösung (Progressive Web App) in Frage kommen.
  • Wägen Sie Vor- und Nachteile einer nativen vs. einer hybriden App-Programmierung ab:
    • Für native Programmierungen können und müssen getrennte Programmierungen je Betriebssystem unterhalten werden. Das kommt dem Look & Feel des jeweiligen Betriebssystems zugute. Zudem lassen sich Zugriffe auf Hardware-Komponenten damit besser durchführen.
    • Hybride Programmierungen ermöglichen Exporte für div. Betriebssysteme und reduzieren dadurch den Entwicklungs- und Unterhaltungsaufwand. Ihre Stärke liegt deshalb in kleineren oder zeitlich befristeten Projekten oder solchen, die auf optische Anzeige und weniger Interaktion ausgelegt sind.
  • Starten Sie mit einem Prototypen. Versuchen Sie nicht, sich von optischer Erscheinung und vielfältigen technischen Funktionen verführen zu lassen. Konzentrieren Sie sich auf die sinnvollen Grundfunktionen.
  • Bauen Sie persönliche Kompetenz auf. Verschlüsselung der App und Ameldung eines Entwickler-Accounts allein zum Upload der App in den Shop müssen bei Ihnen liegen, anderenfalls sind Sie mit App-Updates dauerhaft an einen Dienstleister gebunden.
  • Vermeiden Sie Sonderaufwand durch Gestaltung oder Eingabeoptionen. Gewohnte Buttons, Slides und Wischgesten werden in jeder Entwicklungsumgebung unterstützt und sind kostengünstig zu realisieren. Sonderanfertigungen dagegen sowohl bei Entwicklung wie Pflege teuer und häufig unzuverlässig.
  • Scheuen Sie sich nicht, GPS, Fotografie, Bluetooth, Telefon-, Kalenderfunktionen oder Login via Social Media in Ihr Projekt zu integrieren. Diese Funktionen stehen von der Stange in jeder Entwicklungsumgebung zur Verfügung und erfordern zwar genaue Definition, in der Regel aber keinen besonderen Entwicklungsaufwand.
  • Prüfen Sie Ihre Datenanforderungen. Welche Daten liegen auf dem Mobilgerät, welche werden online bereitgestellt, welche sollen online oder über andere Anbindungswege verfügbar gemacht werden. Viele Cloud-Angebote bedienen solche Szenarien im Plug ’n‘ Play-Verfahren.
  • Verwechseln Sie nicht Anzeige mit Dateneingabe. So simpel es klingt, aber wer das Alter anzeigen möchte, sollte besser das Geburtsdatum erfassen.
  • Melden Sie zu Projektbeginn, wann und wo Datenverschlüsselung notwenig ist. Die nachträgliche Integration eines Sicherheitskonzepts entspricht schnell einer Neuprogrammierung.
  • Klären Sie, wie Updates gehandhabt werden sollen. Beachten Sie, dass in diesem Punkt die Initiative nur zu einem Drittel bei Ihnen liegt (Funktionsänderungen oder -erweiterungen der App). Updates und Wartung einer App liegen auch in Hardware der Mobilgeräte, der Entwicklungsumgebung und den App-Shops begründet.
  • Beziehen Sie Ihre zukünftigen Nutzern ein: potentielle Zielgruppen sollten schon im Entwicklungsprozess integriert werden! Finden Sie Testuser für Entwicklung und spätere Updates. Stellen Sie sich auf einen Dialog mit Ihren Testusern ein.
  • Treffen Sie praktikable Vereinbarungen zur Verfügbarkeit von (Online-)Diensten und ggf. zu Wartungszeiten in einem gesondertem Vertragsbestandteil, einem sogenannten Service Level Agreement (SLA).

Aichele, Christian; Schönberger, Marius (2016): App-Entwicklung – effizient und erfolgreich. Eine kompakte Darstellung von Konzepten, Methoden und Werkzeugen. Wiesbaden: Springer Vieweg

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