Minimum Viable Product (MVP) steht für ein Produkt, das in seiner reinen Grundfunktion auf den Markt gebracht wird. Ziel und Zweck ist, mit der frühen Veröffentlichung einen zeitlichen Vorsprung vor der Konkurrenz zu sichern. Zudem kann dann sofort getestet werden, wie ein potentieller Nutzerkreis auf das Angebot reagiert und ob sich weitere Interessenten finden, die bislang gar nicht im Foucus standen. Auch Vorankündigungen oder Subskriptionsangebote erfüllen diese Funktion eines MVP.
Gerade Unternehmen, die in ihrem übrigen Produktangebot hohen Qualitätsansprüchen verpflichtet sind, öffentliche Verwaltungen, die an formelle Rahmenbedingungen gebunden sind und Einrichtungen, die unter gesetzlichen Auflagen handeln, haben Schwierigkeiten ein MVP anzubieten. Zu hoch kann das Risiko der Rufschädigung oder die Verletzung gesetzlicher Auflagen sein, die zum Marktausschluss führen könnten.
Doch hier ist ein Umdenken nötig. Im Bereich digitaler Angebote, Services, Maintenance oder im Bereich smarter Steuerung ist es auch für Organisationen mit hohem Qualitätsanspruch durchaus machbar, ein MVP anzubieten. Dieses kann als Beta-Version zum Vorzugspreis oder ggf. kostenlos angeboten und auf einen kleinen, besonderen Kreis an Interessenten beschränkt werden. Für mobile Apps hat sich die Einführung nach Gebieten bewährt.
Befinden sich physische Angebote ersteinmal auf dem Markt, sind sie gar nicht oder nur schwerlich nachzubessern. Das verhält sich mit Online-Angeboten und Software-Applikationen völlig anders. Stetige Updates sind zum Zeichen für Sicherheit und Qualität geworden. Die sich permanent wandelnde Software-Umgebung, Betriebssystem- und Treiber-Updates machen es sowieso unumgänglich, dass solche Updates im Lebenszyklus des Angebots eingeplant werden müssen.